Hightech Zentrum Aargau als Mitorganisator
des 30. Schweizer Solarpreises
Der 30. Schweizer Solarpreis wurde zu einem «Aargauer Heimspiel»: Mehrere Persönlichkeiten und Unternehmen aus dem Kanton Aargau wurden im Kultur- und Kongresshaus Aarau von der Solar Agentur Schweiz für ihr Photovoltaik-Engagement ausgezeichnet.
Die Entwicklung und Kommerzialisierung der Photovoltaik sei eine der bedeutendsten Innovationen des letzten Jahrhunderts, hielt Dr. Martin Bopp, Geschäftsführer des Hightech Zentrums Aargau (HTZ), in seinem Begrüssungsvotum fest. Das HTZ war Event-Partner des 30. Schweizer Solarpreises, der Ende Oktober 2020 im Kultur- und Kongresshaus Aarau «corona-safe» über die Bühne ging. Innovationsförderung unter den Aargauer KMU ist die Mission des HTZ. Dessen Experten sind in allen Branchen und praktisch auf sämtlichen Technologiefeldern tätig. «Energietechnologien und Ressourceneffizienz» ist einer ihrer thematischen Schwerpunkte. Vor diesem Hintergrund ist denn auch die Mitorganisation des Schweizer Solarpreises zu sehen.
Aargauer Solaranlage als Europa-Premiere
Regierungsrat Dr. Urs Hofmann erinnerte an ein frühes Aargauer Pionierprojekt im Bereich Photovoltaik: Die erste Solaranlage, die in Europa an ein öffentliches Stromnetz angeschlossen wurde, war jene, die vom Schwyzer Elektroingenieur Markus Real 1981 am Paul Scherrer Institut in Würenlingen gebaut worden war. Für jene Innovation und eine Reihe weiterer erfolgreicher Projekte (beispielsweise das Rennsolarmobil «Alpha Real», ein Kollaborationsprojekt mit Mercedes) wurde Real in der Kategorie «Persönlichkeiten» mit dem Schweizer Solarpreis 2020 ausgezeichnet. Die gleiche Ehre kam Professor Armin Binz, Dozent der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, zu (siehe Box «Aargauer Solarpreis-Gewinner»).
Im Lauf der letzten 30 Jahre, so führte der Aargauer Volkswirtschaftsminister Hofmann aus, entwickelte sich die Solarenergie zu einer wirtschaftlich relevanten und auch technologisch kompetitiven Energieform. Kostete die Kilowattstunde zu Beginn dieser Periode noch mehr als zwei Franken, sind es heute bloss noch wenige Rappen. Die Nutzung der Sonnenenergie wird in den kommenden Jahren zu einem namhaften Arbeitsplatzwachstum führen, zur Erreichung der Pariser Klimaziele sowie zur Versorgungssicherheit beitragen.
Hohe Dynamik in Forschung und Entwicklung
In seinem Inputreferat resümierte Dr. Peter Morf, Leiter Energietechnologien und Ressourceneffizienz am HTZ, die bisherige Entwicklung der Photovoltaik und blickte auch nach vorn. Ein Haupttrend der vergangenen 45 Jahre ist die rasante Steigerung der Solarzelleneffizienz. Die Forschung ruhe nicht. Die Modulproduktion wird laufend verbessert und es werden stets neue Zelltechnologien entwickelt. Schon heute lassen sich mittels Photovoltaik-Freiflächenanlagen im globalen Massstab die tiefsten Energiepreise erzielen. Längerfristig, so betonte Morf, könnten bis zu 80 Prozent der weltweit benötigten elektrischen Energie mittels Photovoltaik erzeugt werden.
Innovationen «made im Aargau»
Auf Einladung markierten im Rahmen der 30. Schweizer Solarpreisverleihung auch drei Aargauer Unternehmen Präsenz, mit denen das HTZ bereits erfolgreiche Solartechnikprojekte realisieren konnte: Die Solar Manager AG mit einer Komponente («Gateway») zur Visualisierung und Optimierung des Eigenverbrauchs von Photovoltaik-Anlagen; die Power-Blox AG mit ihrem Energiespeicherwürfel, einem mobilen Solarstrom-Generator für Anwendungen in Schwellen- und Entwicklungsländern; die Stahlton Bauteile AG, die grossformatige, mehrdimensional geformte Fassadenelemente aus Glasfaserbeton mit integrierten Photovoltaikmodulen produziert. Unmittelbar vor dem Kultur- und Kongresshaus Aarau wurde Elektromobilität grossgeschrieben: E-Cargovia präsentierte drei Fahrzeuge aus ihrer Flotte; Promotoren dieser Carsharing-Plattform sind die Zukunftsregion Argovia, AEW Energie AG und die Eniwa AG. Zum anderen zeigte die AEW Energie als Premiere eine von ihr entwickelte mobile Ladestation für Elektrofahrzeuge.
HTZ
Aargauer Solarpreis-Gewinner
Von 73 eingereichten Bewerbungen wurden zehn mit dem Schweizer Solarpreis 2020 und weitere sechs mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. In der Kategorie «Persönlichkeiten» wurde der langjährige FHNW-Dozent Prof. Armin Binz geehrt. Der Badener Architekt gründete und leitete das Institut Energie am Bau. Seine Entwicklung des Minergie-P-Baustandards für Kantone gilt als wegweisend. Der Sonderpreis der Migros Bank für PlusEnergie-Bauten ging an die Realisatoren einer Siedlung mit 35 Wohnungen in Möriken. Für ein PlusEnergie-Einfamilienhaus in Hägglingen wurde ein Diplom verliehen.